Donnerstag, 24. Januar 2013
Erste Maßnahme um glücklich zu sein
Viele Menschen versäumen das kleine Glück, währen sie auf das große vergeblich warten. – Pearl S. Buck

Wieso ist das so? Was brauchen wir zum glücklich sein? Was ist dieses große Glück von dem Buck hier spricht?

Ich persönlich würde mich als fröhlich, lebensfroh und meistens gut gelaunt beschreiben- aber glücklich? Glücklich bin ich selten. Um ganz ehrlich zu sein, kann ich mich nicht daran erinnern, jemals einen Moment, und schon gar nicht einen Zeitraum, erlebt zu haben, von dem ich heute behaupten kann, ich war da glücklich. Ich freue mich oft, wenn mir oder Freunden gute Dinge widerfahren- aber glücklich? Vielleicht... als ich ein Kind war. Dort gab es sicher neben vielen unglücklichen Momenten auch glückliche Zeiten. Kinder sind dazu fähig, wunschlos glücklich zu sein, weil sie die negativen Dinge um sich herum für Abenteuer, Spaß und ihre Freunde vergessen können und sie in der Gegenwart leben- während ich persönlich mich mit Ängsten rumplage, die meistens doch nur die Zukunft betreffen.

Mir stellt sich jetzt, mit einem Alter zwischen 20 und 30, die Frage: was brauche ich also, um glücklich zu sein?

Zwischenfazit meines Lebens:
Ganz objektiv betrachtet habe ich keinen Grund zur Klage: zwei akademische Abschlüsse (gar nicht mal so doof für eine, deren Eltern und Großeltern alle nicht studiert haben- von Abitur mal ganz zu Schweigen), einen super Freundeskreis, der schon über die größten Entfernungen standgehalten hat und eine Familie, mit der es spätestens seit der Pubertät auch (meistens) gut läuft. Ich habe einen ausgeprägten Sammelsinn, was alles Schöne betrifft: Schuhe, Klamotten (tragen muss ich sie ja nicht!), Make-Up UND: bisher hat mich es noch nicht in den Ruin getrieben... könnte alles wahrlich schlechter laufen, aber...

Aber:
Heute sitze ich hier, in einer fremden Stadt, die für mich das große Abenteuer werden sollte. Diese Stadt sollte meine Chance werden zu mir zu finden, Kraft zu tanken und endlich glücklich zu werden-dabei bin ich auf dem besten Wege, mich zu verlieren.
Also muss ich mich verändern...glaub ich...muss ich doch, oder?

Bisher habe ich diesbezüglich noch nicht so viel erreicht: fünf verlorene Kilos (von denen locker zwei bis drei alleine an Heiligabend wieder auf die Hüften gewandert sind) und drei neue Piercings- wow! Als riesigen Erfolg würde ich das jetzt nicht bezeichnen- zumal ich mir selbst damit kein Stückchen näher gekommen bin- eher bin ich noch verwirrter.

Doch in ca. einem halben Jahr bereits werde ich in mein altes Leben zurückkehren- viel Zeit bleibt nicht. Was tun also?

Die Erkenntnis kam. Wie ein Blitz hat sie mich getroffen, oder sagen wir es so: Jemand hat sie mir mit einem Knüppel ins Gehirn geprügelt.

ICH MUSS LERNEN, MICH SELBST ZU LIEBEN.


Erster Versuch um mich selbst zu lieben:

Ich muss ABNEHMEN. Obwohl ich nicht dick bin...bin ich wirklich nicht... aber ich meine, ein Model bin ich jetzt auch nicht gerade...

(Zugegebenermaßen könnte hier irgendwie etwas Schlaueres stehen, ich gebe es zu. Aber, wenn man das letzte mal mit 13 Größe S getragen hat, die Omma einem regelmäßig erzählt, man sei zu dick und deine liebsten Freundinnen- von denen die meisten auch noch in einer glücklichen Beziehung sind- nie mit der Figur zu kämpfen haben (ich meine: Rumgeheule bei Konfektionsgröße 34/36- wer kann das schon ernst nehmen?) , kann man schon mal zu der Annahme gelangen, dass Dünnsein der Schlüssel zum Glück ist.)

Doch wie bitte, gelingt das so schnell, dass ich hier in meinem vorübergehenden Zuhause auch noch etwas davon habe?

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